Andreas Boetschi

Autodidakt nach Bernard Leach

Erste Werkstatt in Milltimber Schottland
1981-83

Bau des ersten Holzbrandofens in Walsheim, Saarland
1984

Keramik Studium, Kunstschule Nürtingen
1986 – 89

Erste Raku Werke

Töpfer und Arbeitstherapeut Sozialtherapie Gutenhalde
1989

Bau weiterer Holzbrand- und Gasöfen seit
1990

Schottland

Gutenhalde

Crozon

Werdegang

Ich habe in Schottland das Töpfern gelernt.

Auf dem Estate, wo ich 1980 meine Ausbildung zum Heilpädagogen machte, fand ich eine leer stehende Töpferei. Es war nur ein kleiner weiß gekalkter Raum, ein leerstehendes Cottage, hinter einer klemmenden Holztür, mit einer alten Schwungscheibe, ein paar Handdrehscheiben, Tonschneider, Werkzeuge, Pinsel usw. In der Ecke stand ein Brennofen, überall lag Staub.

Ein ehemaliger Mitarbeiter, erzählte man mir, habe mit den behinderten Kindern getöpfert. Wunderbar sei das gewesen! Schade, dass die Werkstatt jetzt verwaist sei. Ob ich nicht Lust hätte….?

Das hatte ich. Nur wie? Ich kaufte mir “A Potter`s Book“ von Bernard Leach. Weil ich nur früh morgens Zeit und Ruhe hatte, stand ich um fünf auf und brachte mir selbst das Drehen bei.

Ich war begeistert, wie mir die Form aus den Händen wuchs, wie ich meine ganze Konzentration brauchte, um den Ton in der Mitte der Scheibe zu zentrieren, wie alles Andere unwichtig wurde. Ich empfinde das Töpfern als heilsam, die Freude am Selbstgeschaffenen, den Willen zum Durchhalten, die Selbsterkenntnis. Achtsamkeit nennt man das heute.

Die Glasuren stellte ich nach Leachs Rezepten her, besuchte Töpfereien, es gab ja schon immer eine traditionelle und aktive Keramikbewegung in Schottland. Nach zwei Jahren begann ich mit den behinderten Kindern zu töpfern.

Meinen ersten Holz-Brennofen baute ich 1984 im Saarland. Das Holz-Feuern ist die Kunst der Künste, das einzig Wahre, der geheimnisvolle Vorgang, der Erde durch Feuer in Keramik verwandelt.

Mitte der 80ger studierte ich an der Kunstschule Nürtingen Keramik. Trotz Familie, Job und Hausbau, wollte ich mehr lernen, als was ich mir selbst beibringen konnte. Dort lernte ich Raku kennen, den traditionellen japanischen Direktbrand und hatte meine erste eigene kleine Werkstatt.

Aber mit der Keramik konnte ich meine Familie nicht ernähren. Als auf der Gutenhalde 1989 eine Einrichtung für psychisch kranke Jugendliche gegründet wurde, bekam ich das Angebot dort als Heilpädagoge und Arbeitstherapeut zu arbeiten und eine Töpferei zu gründen. Es stellte sich heraus, dass hier von 1945 – 58 die größte Keramikwerkstatt Süddeutschlands gearbeitet hatte und es sogar noch einen Dachboden voll alter Gießformen gab. Bis heute kommen häufig Menschen in meine Töpferei, die sich an früher erinnern und sich über die Vasen nach alten Vorbildern freuen.

Ich unterrichte heute als Dozent für Keramik, arbeite weiterhin mit den Jugendlichen der Sozialtherapie und versuche ihnen den heilsamen, begeisternden Funken zu vermitteln, den das Arbeiten mit den Händen für mich bedeutet. Privat nehme ich Aufträge für alles an: Von Nasenspülkännchen bis Vogelbäder, von Essgeschirr und Gartenkeramik bis Lampen und Kacheln.

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